„Freunde, die tschechischen Brüder Bedrich und Werner Forman, brachten mir das Buch "Blumen der Wüste".
Es erzählt vom Sozialprojekt des Architekten Wissa Wassef, der am Stadtrand von Kairo Fellachenkindern die Möglichkeit gab, Tapisserien zu weben.“ Impulse dieser naiven Naturwelt sind in den ersten Teppichen Gisela Eders deutlich sichtbar.
In diesen frühen Teppichen webt Gisela Eder Naturparadiese. Die enge Verbindung vom Weiblichen und der Natur spiegelt sich auch in der Metamorphose der Daphne. Die Nymphe war auf der Flucht vor Apoll und verwandelte sich aus Angst vor ihm und seinen Nachstellungen in einen Baum.
Die Beschäftigung mit der Natur, den Naturkräften führte ins Mythische, Symbolische, zu den Urkräften des Weiblichen. Die Drei manifestieren sich in unterschiedlichen Gestalten: den drei Bethen, den Schicksalsgöttinnen, den Nornen, die den mythischen Faden in der Hand halten: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft symbolisierend, schneiden sie den Faden ab oder spinnen ihn weiter.
Grundlage der Drei sind immer die Aspekte der drei Lebensalter: die junge Frau - die reife Frau und die Alte Weise.
ein Raumkonzept, das sich auf ein uraltes Hüpfspiel mit mythologischen Wurzeln bezieht
Die Aufgabenstellung, Raumkonzepte, Künstlerräume zu gestalten, lässt Gisela Eder eine neue Formsprache entwickeln: Dreiecksformen, Halbkugeln, Flügelelemente sind Teile, die zu einem Ganzen gefügt werden.
Wolle, Zeitungspapier
2005
95 x 95 cm