Von Gisela Eder
„Leben ist für mich Weben und Lesen, das eine ist die materialisierte Form des anderen. Das Lernen von Sprachen ermöglichte mir meine Reisen.
Durch das Weben mit Wolle und Hanf ergaben sich immer neue Aspekte in der Gestaltung der Arbeiten. Nun hat sich die Thematik allgemein auf textile Verbindungen ausgedehnt.
Die Arbeit mit dem Sieb in der Werkstatt des Papiermachers ist zum Abenteuer geworden. Auf selbstgeschöpften Papieren erzeuge ich farbliche Gestaltungen, auch mit lebendigen Fasern wie z.B. mit frisch gemähtem Gras. Das Zeichnen mit Tusche oder Pastellkreide lässt mich immer wieder neue Strukturen und Welten entdecken. Felsritzzeichen sind eine besondere Themenstellung, die mich immer wieder in die Berge führen.“
Gisela Eder, 2020
Über Gisela Eder
„Die in Salzburg lebende Textilkünstlerin Gisela Eder stammt aus einer Niederlausitzer Leinenweberfamilie. Seit 1970 sind zahlreiche Arbeiten entstanden – vom Landschaftsteppich bis zur Raumgestaltung: Neben Teppichen, sind Zeichnungen, Malerei, Druckgrafik, Künstlerbücher, Künstlerpostkarten entstanden.
Ausstellungen im Münchner Völkerkundemuseum, in Schloss Goldegg, in der Max Gandolph-Bibliothek in Salzburg und in der Berchtoldvilla markieren ihren künstlerischen Weg.
Gisela Eder pflegte engen Kontakt mit litauischen Textilkünstlern. Zahlreiche Aufenthalte und Ausstellungen zeugen davon. Ein Arbeitsstipendium in Tenno am Gardasee 2000 führte sie über die Thematik der Felsritzzeichnung zur Pastellkreide.
Ihre Werke sind der Versuch, das ungestaltete, textile, rohe Material – Hanf, Wolle, Leinen, aber auch zerschnittenes Zeitngspapier am Webstuhl in eine Ordnung zu bringen. Mit dem Faden, im Mythos schon den Schicksalsgöttinnen in die Hand gegeben, vermag sie am Webstuhl innere Bilder zu einer Gestaltung zu bringen. Selbstgefärbte Wollen, verschiedene Webdichten und Fadenkonzentrationen charakterisieren ihre Arbeiten.“
Anna-Maria Eder, 2020
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Dr. Anna-Maria Eder
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